Donnerstag, 9. Oktober 2014

Jetzt bin ich schon über sechs Wochen in Peru und auch wenn immer noch vieles neu ist fühlt es sich langsam schon gewohnter und zumindest nicht mehr so Urlaub/Besuch mäßig an :)
So langsam hat man die Arbeitsstellen kennengelernt und bekommt immer mehr Verantwortung.
Beispielsweise haben wir schon die ersten Andachten gehalten.
Meine erste Andacht hatte ich in der Jugendgruppe in Independencia. Eigentlich hatte ich diese mit Lena zusammen vorbereitet und wir wollten sie auch gemeinsam halten. Leider wurde Lena am Abend vor dem Programm krank und ich musste relativ kurzfristig die gesamte Andacht übernehmen.
Da wir alles schon im Vorhinein sehr gut durchgesprochen hatten war der zusätzliche Aufwand nicht sonderlich groß. Das Problem war eher, dass ich alleine noch ein wenig unsicherer war.
Im Großen und Ganzen hat es aber sehr gut geklappt. Die Jugendlichen haben super mitgemacht und haben glaube ich schon auch relativ gut verstanden was ich sagen wollte :)
Ein Teil der Andacht waren auch einige Fragen, die ich in der Nacht davor aufgeschrieben hatte und während der Andacht auf dem Beamer zeigte.
Dabei hatte ich leider bei einer Frage „¿cómo te sientas...?“ anstatt „¿cómo te sientes...?“ geschrieben und sie somit gefragt wie sie sich hinsetzen wenn ihnen jemand etwas bestimmtest sagt. Eigentlich wollte ich fragen wie sie sich in diesem Fall fühlen.
Vor allem die anderen Mitarbeiter fanden das sehr lustig :) Wenn sie mich irgendwo treffen fragen sie immer als erstes wie ich mich denn gerade im Moment hinsetze :)
Aber ich denk mir, wenn das das größte Problem war, ist es doch für die erste auf einer fremden Sprache in einer fremden Kultur gehaltene Andacht ganz gut gelaufen.
Bei crecemos felizes haben wir auch schon unser erstes christliche Programm durchgeführt. Leider kann ich hierbei nicht von einem so lustigen Zwischenfall berichten. Außer vielleicht, dass ich währenddessen mein erstes Erdbeben in Peru erlebt habe, davon aber, wie auch Rebekka und Lena, die dabei waren, nichts mitbekommen habe.
Danach wurden wie von allen Seiten gefragt ob wir es denn gespürt hätten, aber leider hatten wir keine Ahnung, wovon die Leute sprachen.
Da wir aber nicht die einzigen Volis waren die nichts gemerkt hatten kann es kein besonders heftiges Erdbeben gewesen sein.
Ich glaube einige meiner Mitvolis waren darüber, dass sie nichts von ihrem ersten Erdbeben mitbekommen haben auch deutlich enttäuschter als ich. Ich denke ich werde in Peru schon noch die Möglichkeit haben ein Erdbeben auch zu spüren :)
Am Sonntag vor eineinhalb Wochen war ich mit meiner Familie in einem Park der etwa 3 Autostunden außerhalb von Lima liegt, wandern.
Wenn man Lima verlässt ist man ja erstmal richtig in der Wüste. Man sieht weit und breit nur Sand. Aber nach einiger Zeit verändert sich die Landschaft komplett. Nachdem zuerst allerlei kleine Blumen den Boden bedecken und immer dichter werden, wird plötzlich alles grün. Und so war es auch in diesem Park.

Mit meiner Mutter und meinen beiden Geschwistern

Hier konnte man im Hingergrund schon wieder die Wüste sehen - Auf dem Bild leider nicht








Am Ende wurde es auch wieder sehr neblig












































Die Landschaft war echt beeindruckend und sehr schön.
Und es war auf jeden Fall sehr cool mal aus der riesigen lauten Stadt raus zu kommen und richtig die Natur zu erleben.

Eine Woche später konnte man dafür Lima nochmal so richtig neu erleben. Es waren nämlich Wahlen und da ist wirklich so einiges los. Es ist nur vorgegeben, dass die Bürger in dem Stadtteil, in dem sie angemeldet sind wählen gehen. An welche Stelle in diesem Viertel sie wählen wird dann aber nicht nach der Adresse sondern (wenn ich es richtig verstanden habe) nach der Nummer des Ausweises zugeteilt. Da manche Stadtviertel sehr groß sind kann es also passieren, dass man sehr weit weg von seinem Haus wählen muss. Und da, durch die Wahlpflicht so gut wie jeder wählt aber sehr viele Familien kein Auto haben herrscht ziemliches Chaos.
Meine Familie hatte das Glück, dass sie in einem relativ kleinen Stadtviertel leben und ein Auto besitzen. Somit war alles ein wenig entspannter. Mein Bruder, meine Mutter und meine Großmutter musste aber auch alle an verschiedenen Stellen wählen.
Nachdem wir das Wählen hinter uns gebracht hatten (vor allem ich hatte da viel dazu beigetragen :) ) gingen wir gemeinsam bei einem Buffet mit peruanischen Spezialitäten essen.
Das Buffet war gigantisch und sehr lecker. Mein Gastbruder war der Meinung ich müsse alles probieren. Die Portionen, die er mir auftischte waren, meiner Meinung nach, aber nicht ganz an die Vielzahl der Gerichte angepasst, was dazu führte, dass ich nach dem Essen sehr voll war :)
Am Nachmittag entzog ich mich mit einigen anderen Volis und einem Peruaner dem Wahlchaos indem wir ein Picknick in einem Park an der Küste machten. Und auch wenn ich nach dem Mittagessen gedacht hatte, dass ich an diesem Tag nichts mehr zu mir nehmen würde, konnte ich bei der leckeren Auswahl (Jana und Annika hatten sogar Crepes gemacht) doch nicht widerstehen. Nach dem Picknick gingen wir noch gemeinsam in einen Gottesdienst, den wir jetzt schon öfter besucht haben.



Am Dienstag letzte Woche sind Olli und Barbara zum zweiten Mal Eltern geworden. Sie haben jetzt einen deutschen Sohn und eine peruanische Tochter :) Ich hatte leider noch nicht die Möglichkeit die Kleine zu sehen, aber die wird sich in der nächsten Zeit sicher noch des Öfteren ergeben.
Da freu ich mich auch schon drauf :)

Ja jetzt hab ich es dann doch mal geschafft diesen Blogeintrag fertig zu stellen. Eigentlich wollte ich das schon vor einigen Tagen machen, aber ich bin einfach nie dazu gekommen. Jetzt habt ihr mal wieder ein bisschen was von mir gehört und zumindest mitbekommen, dass ich noch da bin :)
Grüßle und bis bald
Manu