Jetzt bin ich schon über sechs Wochen
in Peru und auch wenn immer noch vieles neu ist fühlt es sich
langsam schon gewohnter und zumindest nicht mehr so Urlaub/Besuch
mäßig an :)
So langsam hat man die Arbeitsstellen
kennengelernt und bekommt immer mehr Verantwortung.
Beispielsweise haben wir schon die
ersten Andachten gehalten.
Meine erste Andacht hatte ich in der
Jugendgruppe in Independencia. Eigentlich hatte ich diese mit Lena
zusammen vorbereitet und wir wollten sie auch gemeinsam halten.
Leider wurde Lena am Abend vor dem Programm krank und ich musste
relativ kurzfristig die gesamte Andacht übernehmen.
Da wir alles schon im Vorhinein sehr
gut durchgesprochen hatten war der zusätzliche Aufwand nicht
sonderlich groß. Das Problem war eher, dass ich alleine noch ein
wenig unsicherer war.
Im Großen und Ganzen hat es aber sehr
gut geklappt. Die Jugendlichen haben super mitgemacht und haben
glaube ich schon auch relativ gut verstanden was ich sagen wollte :)
Ein Teil der Andacht waren auch einige
Fragen, die ich in der Nacht davor aufgeschrieben hatte und während
der Andacht auf dem Beamer zeigte.
Dabei hatte ich leider bei einer Frage
„¿cómo te sientas...?“ anstatt „¿cómo te sientes...?“
geschrieben und sie somit gefragt wie sie sich hinsetzen wenn ihnen
jemand etwas bestimmtest sagt. Eigentlich wollte ich fragen wie sie
sich in diesem Fall fühlen.
Vor allem die anderen Mitarbeiter
fanden das sehr lustig :) Wenn sie mich irgendwo treffen fragen sie
immer als erstes wie ich mich denn gerade im Moment hinsetze :)
Aber ich denk mir, wenn das das größte
Problem war, ist es doch für die erste auf einer fremden Sprache in
einer fremden Kultur gehaltene Andacht ganz gut gelaufen.
Bei crecemos felizes haben wir auch
schon unser erstes christliche Programm durchgeführt. Leider kann
ich hierbei nicht von einem so lustigen Zwischenfall berichten. Außer
vielleicht, dass ich währenddessen mein erstes Erdbeben in Peru
erlebt habe, davon aber, wie auch Rebekka und Lena, die dabei waren,
nichts mitbekommen habe.
Danach wurden wie von allen Seiten
gefragt ob wir es denn gespürt hätten, aber leider hatten wir keine
Ahnung, wovon die Leute sprachen.
Da wir aber nicht die einzigen Volis
waren die nichts gemerkt hatten kann es kein besonders heftiges
Erdbeben gewesen sein.
Ich glaube einige meiner Mitvolis waren
darüber, dass sie nichts von ihrem ersten Erdbeben mitbekommen haben
auch deutlich enttäuschter als ich. Ich denke ich werde in Peru
schon noch die Möglichkeit haben ein Erdbeben auch zu spüren :)
Am Sonntag vor eineinhalb Wochen war
ich mit meiner Familie in einem Park der etwa 3 Autostunden außerhalb
von Lima liegt, wandern.
Wenn man Lima verlässt ist man ja
erstmal richtig in der Wüste. Man sieht weit und breit nur Sand.
Aber nach einiger Zeit verändert sich die Landschaft komplett.
Nachdem zuerst allerlei kleine Blumen den Boden bedecken und immer
dichter werden, wird plötzlich alles grün. Und so war es auch in
diesem Park.
Mit meiner Mutter und meinen beiden Geschwistern |
Hier konnte man im Hingergrund schon wieder die Wüste sehen - Auf dem Bild leider nicht |
Am Ende wurde es auch wieder sehr neblig |
Die Landschaft war echt beeindruckend
und sehr schön.
Und es war auf jeden Fall sehr cool mal
aus der riesigen lauten Stadt raus zu kommen und richtig die Natur zu
erleben.
Eine Woche später konnte man dafür
Lima nochmal so richtig neu erleben. Es waren nämlich Wahlen und da
ist wirklich so einiges los. Es ist nur vorgegeben, dass die Bürger
in dem Stadtteil, in dem sie angemeldet sind wählen gehen. An welche
Stelle in diesem Viertel sie wählen wird dann aber nicht nach der
Adresse sondern (wenn ich es richtig verstanden habe) nach der Nummer
des Ausweises zugeteilt. Da manche Stadtviertel sehr groß sind kann
es also passieren, dass man sehr weit weg von seinem Haus wählen
muss. Und da, durch die Wahlpflicht so gut wie jeder wählt aber sehr
viele Familien kein Auto haben herrscht ziemliches Chaos.
Meine Familie hatte das Glück, dass
sie in einem relativ kleinen Stadtviertel leben und ein Auto
besitzen. Somit war alles ein wenig entspannter. Mein Bruder, meine
Mutter und meine Großmutter musste aber auch alle an verschiedenen
Stellen wählen.
Nachdem wir das Wählen hinter uns
gebracht hatten (vor allem ich hatte da viel dazu beigetragen :) )
gingen wir gemeinsam bei einem Buffet mit peruanischen Spezialitäten
essen.
Das Buffet war gigantisch und sehr
lecker. Mein Gastbruder war der Meinung ich müsse alles probieren.
Die Portionen, die er mir auftischte waren, meiner Meinung nach, aber
nicht ganz an die Vielzahl der Gerichte angepasst, was dazu führte,
dass ich nach dem Essen sehr voll war :)
Am Nachmittag entzog ich mich mit
einigen anderen Volis und einem Peruaner dem Wahlchaos indem wir ein Picknick in einem
Park an der Küste machten. Und auch wenn ich nach dem Mittagessen
gedacht hatte, dass ich an diesem Tag nichts mehr zu mir nehmen
würde, konnte ich bei der leckeren Auswahl (Jana und Annika hatten sogar Crepes gemacht) doch nicht widerstehen.
Nach dem Picknick gingen wir noch gemeinsam in einen Gottesdienst,
den wir jetzt schon öfter besucht haben.
Am Dienstag letzte Woche sind Olli und
Barbara zum zweiten Mal Eltern geworden. Sie haben jetzt einen
deutschen Sohn und eine peruanische Tochter :) Ich hatte leider noch
nicht die Möglichkeit die Kleine zu sehen, aber die wird sich in der
nächsten Zeit sicher noch des Öfteren ergeben.
Da freu ich mich auch schon drauf :)
Ja jetzt hab ich es dann doch mal
geschafft diesen Blogeintrag fertig zu stellen. Eigentlich wollte ich
das schon vor einigen Tagen machen, aber ich bin einfach nie dazu
gekommen. Jetzt habt ihr mal wieder ein bisschen was von mir gehört
und zumindest mitbekommen, dass ich noch da bin :)
Grüßle und bis bald
Manu