Der erste „Abschnitt“ meiner Zeit
in Trujillo neigt sich schon wieder ziemlich dem Ende zu. Morgen werde ich Besuch von meinen Eltern bekommen und Ende der Woche werden
Marvin und ich nach Lima aufbrechen um mit den anderen Volis zu
unserem Zwischenseminar zu fahren. Danach habe ich dann 3 Wochen lang
Urlaub und werde erst wieder im April nach Trujillo kommen.
Bevor es soweit ist, hab ich mir aber
gedacht, dass ich mich noch einmal hier melden könnte um von den
fast zwei Monaten, die ich bis jetzt hier verbracht habe, zu
berichten.
Das Sommerprogramm im Y wird nächsten
Freitag, einiger Stunden bevor Marvin und ich die Stadt verlassen,
abgeschlossen werden.
Es war bisher insgesamt sehr cool. Die
Arbeit hat wirklich viel Spaß gemacht und die Kinder und
Jugendlichen sind mir auch wirklich schon richtig ans Herz gewachsen.
Einer der größeren Unterschiede, den
die Arbeit hier im Vergleich zu Lima bringt ist, dass Marvin und ich
viel selbstständiger arbeiten.
Wenn wir Hilfe von anderen Mitarbeitern
brauchen, können wir diese darum bitten, aber sonst haben wir in den
Programmen, für die wir verantwortlich sind eigentlich alle
Freiheiten und sind auch meistens alleine mit den Teilnehmern.
Das hat den Vorteil, dass man so
richtig seine eigenen Ideen umsetzen kann und stärkt schon öfter
mal noch die Motivation, da das was man vorbereitet und dann auch
umsetzt eben wirklich etwas ist, dass einem selbst sehr wichtig ist.
Natürlich ist es auch öfter mal
schwierig, da man wirklich auch immer neue eigene Ideen braucht, aber
das hat bei Marvin und mir bis jetzt meistens noch ziemlich gut
geklappt (auch wenn es manchmal am Anfang der Vorbereitung noch nicht
so ausgesehen hat). Ich bin mal gespannt, wie es in den vier Monaten
nach unserem Urlaub so um unseren Ideenreichtum bestellt sein wird.
Die Arbeit im Milagro (so heißt das
Viertel, in dem die ACJ ist) war für mich bis jetzt auf jeden Fall
sehr cool.
Ein paar Eindrücke aus den Programmen:
Neben den Programmen, die ich im
letzten Blogeintrag schon vorgestellt habe, haben wir auch noch ab
und zu mal in einem Programm für die Eltern der Teilnehmer und in
einem anderen Programm, für andere Mütter, die im Milagro leben,
mitgearbeitet.
Das war für mich eine ganz neue
Erfahrung, da ich bis jetzt noch nie an der Gestaltung eines
Programms für Frauen (in der Gruppe mit den Eltern sind eigentlich
auch nur die Mütter) beteiligt war.
Ich würde auch bis jetzt noch sagen,
dass mir dort schon noch ein wenig die Lockerheit fehlt. Ich hoffe,
dass ich mit der Zeit dort auch noch ein bisschen sicherer werde.
Anlässlich des Valentinstages, der
hier, sowohl als Tag der Liebe als auch als Tag der Freundschaft
(welche in diesem Fall entscheidend ist), deutlich wichtiger als in
Deutschland ist, gab es letzte Woche in der ACJ zwei Feste. Eins von
und für die Kinder und eins von und für die Jugendlichen.
Bei diesen Festen gab es jeweils eine
Choreographie von einigen der Teilnehmer, Tanzwettbewerbe (in Peru
wird sowieso immer bei allem getanzt ;) ) verschiedene Spiele und
leckere Snacks.
Wie man in folgendem Bild sieht, konnte
man bei den Spielen auch nass werden :).
Am Valentinstag selbst waren wir dann,
um den Tag der Liebe auch richtig zu würdigen, auf einer Hochzeit.
Da Marvin keinen Anzug in Peru dabei
hat, mussten wir(besser gesagt zum Großteil Julissa, die Psychologin
der ACJ über der wir wohnen) im Voraus eine angemessene Kleidung für
ihn auftreiben. Hose, Hemd, Jackett und Krawatte kann man hier
relativ billig für einen Tag ausleihen, aber Schuhe in Größe 45 im
Land der kleinen Peruaner zu finden stellte sich als Unmöglichkeit
heraus.
Das Fest an sich war im relativ ruhig
und weniger besonders, als ich erwartet hatte.
Marvin, Alejandra (die Tochter von Julissa) und ich nach der Hochzeit |
Letzte Woche waren Marvin und ich zwei
mal im Radio.
Einer der Mitarbeiter der ACJ arbeitet
auch in einer Universität und hat zwei Sendungen im
universitätseigenen Radiosender.
Er hatte uns gefragt, ob wir einmal als
Gäste in eine der beiden Sendungen kommen könnten um mit ihm über
das deutsche Bildungssystem und unsere persönlichen Erfahrungen mit
diesem zu sprechen.
Diese Sendung, die am Dienstag
aufgenommen wurde wird sowohl im Radiosender der Universität als
auch im Fernsehen (wir haben bis jetzt aber noch nicht verstanden ob
die Uni einen eigenen Sender hat oder ob es in einem anderen Sender
läuft) ausgestrahlt.
Nachdem wir diese Sendung aufgenommen
hatten wurden wir von einer Studentin, die die Aufnahme mitgehört
hatte gefragt, ob wir nicht auch in ihre Sendung kommen wollten, um
ein wenig von unserem Volontariat zu erzählen.
Somit waren wir am Donnerstag dann auch
noch in dieser Livesendung.
Bis jetzt habe ich die Aufnahme des
Programms nicht gehört und kann deshalb noch nicht sagen, wie
schlimm mein spanisch und das was ich gesagt habe war :) aber es war
auf jeden Fall cool und hat Spaß gemacht das einmal zu erleben.
Zum Abschluss möchte ich noch einen
kleinen Gruß ins kalte winterliche Deutschland schicken. Hier ist es
wirklich sehr warm. Vor allem ist die Sonne wirklich unglaublich
stark. Ich habe mir deshalb auch schon die ein oder anderen
Kopfschmerzen und Sonnenbrände abgeholt.
Aber der Strand ist auch sehr schnell
zu erreichen und somit verbringen Marvin und ich eigentlich jeden
Montag an diesem. Das ist wirklich richtig schön und angenehm.
In diesem Sinne liebe Grüße
Manu