Sonntag, 21. September 2014

Der Alltag beginnt...

Es ist jetzt schon wieder eine Weile her, dass ich hier was geschrieben hab, deshalb mach ich mich jetzt mal wieder dran euch ein bisschen was von den vergangenen zwei Wochen zu erzählen.
Wie ich ja schon im letzten Blogeintrag angekündigt habe wohne ich jetzt bei meiner Gastfamilie. Ich fühle mich schon ziemlich wohl in meinem neuen zu Hause, auch wenn ich dort gar nicht so sonderlich viel Zeit verbringe. Da ich fast jeden Tag ab morgens in den Y muss und entweder abends noch arbeiten muss oder Sport im Y mache bin ich tagsüber eigentlich fast immer dort. Wir haben dort auch einen kleinen Raum, der uns Volontären gehört. Das ist ziemlich cool, weil man dort zum einen allerlei Sachen lagern und auch einfach mal entspannen kann. Es steht nämlich auch ein Bett drin :).
An beiden vergangenen Samstag-Vormittagen war ich aber mit meinen zwei Gastgeschwistern unterwegs. Meine Gastschwester hat Samstags immer Englischunterricht in einem Institut, dass etwas weiter weg ist. Mein Gastbruder und ich haben sie dort immer hingebracht und abgeholt und dann eben noch dort etwas besucht.
Letzte Woche waren wir dann noch in Pucllana, ein Heiligtum der Ureinwohner Limas, welches ungefähr aus dem Jahr 400 nC. stammt. Das war sehr interessant.
Die Sonntage verbringe ich auch im Normalfall mit meiner Familie.

Das Erbstück antiker Kultur mitten in der Millionenstadt
Letzte Woche habe ich dann aber auch mal angefangen zu arbeiten. Ich bin ja eigentlich nicht nur zum Urlaub machen hier :).

Folgendes ist mein Wochenplan bis Ende Dezember:


Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag
Morgen Sprach- schule Volitreffen Sprach-
schule


Sprach-
schule


Mittag Besprechung
Jugend-gruppe
Programm Jóvenes Crecemos
felizes
Crecemos
felizes


Jugend-gruppe
Indepen-dencia
Abend





Jugend-gruppe Hope


Sprachschule: Ich denke es ist recht klar was man da so grob macht. Da wir so viele Volontäre sind kommen hierfür zwei Lehrer in den Y und unterrichten uns in zwei Gruppen.

Volitreffen: Jeden Dienstag Vormittag treffen wir uns alle mit Olli und seiner Frau Barbara in deren Haus. Es gibt dann erst ein gemeinsames deutsches Frühstück und danach haben wir eine Zeit in der wir gemeinsam singen und ganz unterschiedliche Themen behandeln.

Programm Jóvenes: Dienstag nachmittags arbeite ich beim Programm der Jugendlichen (span. Jóvenes) im Hauptgebäude des Y mit. In diesem Programm gehen die Jugendlichen erst schwimmen, dann haben sie eine Zeit in der sie Spiele spielen und alles mögliche andere Programm machen (genau weiß ich noch nicht was da alles dazu gehören kann) und danach können sie Fußball, Basketball oder Volleyball spielen.
Was genau meine Aufgabe hier sein wird weiß ich noch nicht so genau. Ich werde auf jeden Fall die Zeit zwischen dem Schwimmen und dem Sport mitgestalten. Zusätzlich soll ich aber in der Zeit in der ich im Jóvenes Programm eingeteilt bin auch beim Youtube Kanal des Y mitarbeiten. Dieser bringt jede Woche ein Video raus, das verschiedene Projekte, die im Y stattgefunden haben zusammenfasst oder zu neuen Aktionen einlädt.
Vermutlich werde ich aber vor allem in der Zeit im Kanal arbeiten, in der die Jugendlichen im Schwimmbad sind. Da geh ich nämlich vermutlich nicht mit.
Die Zeit, in der die Jugendlichen Sport machen gehört eigentlich nicht mehr zu meiner Arbeitszeit. Ich werde aber vermutlich trotzdem öfter mal mitspielen. So kommt man einfach ganz gut mit den Jugendlichen in Kontakt.
Direkt im Anschluss ist dann der Sport für Junge Erwachsene, an dem ich bis jetzt, wenn ich konnte, immer teilgenommen habe. Wenn ich dass dann beides mach kann ich mich wenigstens auch mal so richtig auspowern :)

Crecemos Felizes: Das Projekt, in dem ich am Mittwoch(zusammen mit Jonas und Rebekka) und am Donnerstag(zusammen mit Lena und Rebekka) Nachmittag arbeite, heißt Crecemos Felizes (dt. wir wachsen glücklich auf). Es ist im Zentrum von Lima und arbeitet mit Kindern, die im Normalfall ihren Eltern dabei helfen müssten auf der Straße Dinge zu verkaufen.
Eine Voraussetzung dafür an dem Projekt teilzunehmen ist, dass die Kinder in die Schule gehen dürfen. Der YMCA arbeitet dann eben mit den Kindern, unterstützt aber auch die Eltern beispielsweise dabei, ihr Geschäft wirtschaftlicher zu gestalten.
In dem Programm mit den Kindern gibt es zu Beginn immer eine Zeit in der diese einfach spielen. Hierfür haben sie einen Fußballplatz und einen Raum in dem es alle möglichen Spielzeuge gibt.
Wir Spielen in dieser Zeit einfach mit ihnen mit.
Danach machen die Kinder ihre Hausaufgaben, wobei wir ihnen, zumindest wenn wir es verstehen, helfen.
Wenn sie fertig mit den Hausaufgaben sind bringen die Kinder auch immer irgendwelche Bücher, die sie mit uns anschauen wollen oder spielen kleine Spiele mit uns.
Danach bekommen sie noch etwas zu essen. Hierfür geht immer einer von uns Volontären mit ein paar Kindern Brot kaufen.
Donnerstags haben die Kinder am Anfang nur eine sehr relativ kurze Zeit zum freien Spielen. Danach gibt es nämlich immer ein christliches Programm, dass wir Volontäre ab nächster Woche gestalten werden. Hierfür gibt es bereits einen Plan mit Geschichten aus der Bibel, die wir auf verschiedene Art und Weiße mit den Kindern bearbeiten werden.
Das wird sicher ziemlich spannend.

Jugendgruppe: Am Donnerstag Abend werde ich zusammen mit Marvin bei einer christlichen Jugendgruppe arbeiten. Diese Gruppe gibt es aber bis jetzt noch nicht. Sie soll mit uns zusammen ins Leben gerufen werden. Da letzte Woche aber weder die Vorbereitung am Montag noch die Gruppe am Donnerstag stattgefunden hat (die Gruppe soll glaub ich diese oder nächste Woche gestartet werden) kann ich hier noch nicht so wirklich viel dazu sagen. Sie ist aber zumindest für die gleiche Altersgruppe und im gleichen Gebäude wie das Programm, dass ich dienstags mitgestalte. Ich hoffe also, dass ich dort auch wieder mit ähnlichen Leuten zu tun hab.

Hope: Freitag abends findet immer Hope statt. Dies gehört nicht zu meiner Arbeitszeit, weil ich dort nur Teilnehmer bin. Es steht aber in meinem Stundenplan, weil wir dort, wenn möglich immer hingehen sollen. Das ist aber auch kein Problem, weil es dort ziemlich cool ist.
Ich hab ja in meinem letzten Eintrag schon Bilder von Hope gezeigt.
Es ist eine Gruppe für junge Erwachsene und so ein bisschen eine Mischung aus einem Jugendgottesdienst und einem Jugendkreis.

Jugendgruppe Independencia: Samstags arbeite ich zusammen mit Lena im Armenviertel Independencia in einer Gruppe für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren.
Diese Gruppe ist sehr ähnlich wie ein Jugendkreis. Man sitzt viel zusammen und unterhält sich einfach, spielt Spiele und hört auch immer eine Andacht. Zusätzlich werden aber noch Themen behandelt, die im Alltag der Jugendlichen präsent sind. Aktuell ist das zum Beispiel die Sicht auf die Geschlechterrollen in diesem Stadtteil.
Auf die Arbeit in dieser Gruppe freue ich mich besonders.

Zwischen den Programmen hab ich oft auch noch relativ viel freie Zeit, aber ich denke die werde ich auch immer mehr für Vorbereitungen und so etwas brauchen.
Zusätzlich zum alltäglichen Programm ist hier natürlich auch sonst noch immer was los :)
Da aktuell der Monat der Bibel ist fand letzten Samstag die „Fiesta Jóven“ statt.
Es trafen sich sehr viele Leute, die aus allen möglichen Gruppen des Y und auch noch von ein paar anderen Organisationen kamen im YMCA. Man durchlief zuerst in Gruppen verschiedene Stationen von denen eine das einüben einer Choreographie war. Danach gingen wur zu einem Platz in Lima an auf dem wir die Choreographie als eine Art Flashmob (so wurde es genannt; war eigentlich kein wirklicher Flashmob) vorgetanzten um den Monat der Bibel bekannt zu machen.
Ich persönlich hatte leider nachdem die Zeit an den Stationen vorbei war nicht mitbekommen, dass man jetzt sofort zu dem Platz losgeht und hatte mir da gerade in der Cafeteria einen Sandwich bestellt. Leider brauchte es ewig bis dieser mir gebracht wurde wodurch dann alle schon weg waren. Glücklicherweise hatten aber ein paar Peruaner, die ich eigentlich noch fast gar nicht kannte auf mich gewartet und wir fuhren dann zusammen mit dem Bus zu diesem Platz. 
 So waren wir sogar noch vor unserer Gruppe da :)

Beginn der Veranstaltung im Hof des Y


Auf dem Platz vor Beginn des Flashmobs
An diesem Samstag war ich auch schon wieder im YMCA. Es fand ein Treffen von Jugendlichen aus vier verschiedenen christlichen Organisationen Limas statt. Und da ich ja im Jugendlichen Bereich des Y arbeite war ich zusammen mit Jonas auch dabei. Man machte alle möglichen verschiedenen Aktionen zusammen und übernachtete im Y. Natürlich nicht mit sonderlich viel Schlaf :)

So jetzt habt ihr mal wieder so ein bisschen mitbekommen was so bei mir los ist :) Ich verabschiede mich jetzt mal wieder.

Samstag, 6. September 2014

Die ersten beiden Wochen sind vorbei

So jetzt sind schon zwei Wochen hier vergangen und es ist auch wirklich schon einiges passiert.
Morgen werden wir unsere Zimmer hier im YMCA räumen und zu unseren Gastfamilien ziehen.
Meine Gastfamilie durfte ich auch schon kennenlernen.
Letzten Donnerstag war ich abends mit ihr essen. Da die Familie japanischer Abstammung ist sind wir zum Japaner gegangen. Das hat dazu geführt, dass ich erst mal lernen musste mit Stäbchen zu essen. Das hatte nicht gerade zu den neu zu erlernenden Fähigkeiten, mit denen ich bei einem Aufenthalt in Peru gerechnet habe, gehört.
Die Familie war sehr nett. Ich habe einen neunzehnjährigen Bruder und eine elfjährige Schwester. Ich denke genauer werde ich sie euch vorstellen wenn ich eine Weile bei ihnen gewohnt habe und sie etwas besser kenne.
Im Großen und Ganzen waren die ersten zwei Wochen hier, zumindest vom Gefühl her, eher wie eine Freizeit.
Wir haben noch nicht gearbeitet sondern erst einmal die Programme und einige Mitarbeiter des YMCA und auch ein wenig die Stadt Lima kennen gelernt.
Die Projekte sind sehr vielseitig. Die Arbeit konzentriert sich auf Kinder und Jugendlichen in allen Altersgruppen.
Es wird in verschiedenen Zentren mit Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten gearbeitet.
Ich denke, dass es auch hier sinnvoller ist, wenn ich, sobald ich weiß in welchen Projekten ich arbeiten werde, diese genauer vorstelle, anstatt jetzt zu allen etwas nicht sonderlich aussagekräftiges zu schreiben.

Von unserem Besuch in einer Gruppe im Armenviertel Independencia möchte ich aber kurz erzählen.
Wir haben dort eine Frauengruppe besucht. Und auch wenn ich die Peruaner an sich schon sehr freundlich und fröhlich erlebe habe ich noch sehr wenige Menschen getroffen, die eine solch positive Stimmung ausgestrahlt haben wie diese Frauen. Sie haben uns mit einer riesigen Gastfreundschaft empfangen, haben uns alle mehrfach umarmt und einfach sehr sehr glücklich gewirkt. Diese Lebensfreude, der Frauen, die wirklich unter aller einfachsten Bedingungen leben, hat mich sehr fasziniert.

An der Jugendgruppe Hope haben wir auch selbst schon zweimal teilgenommen. Die Jugendlichen dort haben uns sehr freundlich empfangen und gleich in ihre Gemeinschaft aufgenommen.
Einmal habe ich auch schon am Salsa Kurs hier im Y teilgenommen. Ich hab mich aber nicht so sonderlich toll angestellt und mich dann auch den Großteil der Zeit mit ein paar Peruanern unterhalten. Ich hab mich noch nicht entschieden, ob ich da regelmäßig hingehen werde.
Beim Fußball, das zweimal in der Woche stattfindet war ich auch schon. Da bin ich mir aber auch recht sicher, dass ich, wenn ich Zeit habe, regelmäßig teilnehmen werde.
Letzten Samstag waren wir mit Ollis Familie und einigen Peruanern am Strand und haben Fribee gespielt. Das hat ziemlich viel Spaß gemacht. Auch wenn man keine Sonne sehen konnte haben einige von uns aber dabei einen ziemlichen Sonnenbrand bekommen. Ich bin mal gespannt wie das wird wenn hier Sommer ist.
Wenn man sich hier im Gebäude des YMCA aufhält trifft man ständig Leute die man schon ein bisschen kennt und sie unterhalten sich eigentlich immer gerne mit uns. Somit kommt man immer wieder mit Peruanern ins Gespräch.
Zweimal wurden wir auch schon von ein paar Peruanern eingeladen und haben den Abend bei ihnen zu Hause verbracht. Das war ziemlich cool.
Am Mittwoch Abend haben wir Lima verlassen und sind zum Strand-Camp des YMCA gefahren. Da wir erst kurz vor Sonnenuntergang ankamen und es außerdem eben gerade Winter ist, war dort nicht das perfekte Strand Ambiente, aber Jana, Lena, Jonas und ich sind trotzdem schwimmen gegangen.
Nachdem wir das Camp, das wirklich riesig und direkt neben dem Privatstrand von Claudio Pizarro ist, ein wenig angeschaut hatten, fuhren wir weiter nach Azpitia, wo der YMCA einen Hochseilgarten hat.
Den Donnerstag haben wir dann komplett in besagtem Hochseilgarten verbracht.
Er ist sehr stark auf Teambuilding ausgelegt, weshalb man alle Stationen als Gruppe meistern musste. Das hat sehr viel Spaß gemacht.
Morgen werden wir nun umziehen, was natürlich eine neue große Veränderung mit sich bringt.
In der kommenden Woche beginnt dann auch unsere Sprachschule, ansonsten wird sie aber,da wir immer noch nicht alles kennen, vom Programm her noch ähnlich verlaufen, wie die vergangenen beiden.
In der Woche danach beginnt dann die Arbeit. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt.
Aber bis dahin verabschiede ich mich jetzt erst mal.
¡hasta pronto!

Manu

Ich hab wirklich ein großes Glück, dass ich hier mit 10 anderen Freiwilligen unterwegs bin und dass wir bis jetzt auch quasi alles zusammen machen. Ich hab nämlich selber noch kein einziges Foto hier in Peru gemacht. Glücklicherweise aber meine Mitvolis, weshalb ich euch auch ein paar visuelle Eindrücke der ersten Wochen präsentieren kann:
Sie sind leider nicht sonderlich toll sortiert aber es steht ja dran was sie darstellen :)
Das Hauptgebäude des YMCA Perú von außen

Nachtrag zum ersten Post -  so wurden wir am Flughafen empfangen


Wir Volis gemacht von den Jungen Erwachsenen bei Hope
Gruppenbild bei Hope

Strand im Y-Camp

Baden im Meer

Für die Bilder für unseren Ausländerausweis mussten wir chic gekleidet sein

Küste in Lima

Nochmal Küste in Lima

Plaza de Armas - Park im Zentrum Limas

Blick vom Berg San Cristobal auf Lima - dieser Dunst hängt im Winter fast immer über der Stadt

Auf dem Inkamarkt

Beim Frisbee spielen - der Junge ganz rechts ist mein Gastbruder





Eine Aufgabe im (Hoch-) Seilgarten -  Es gab schon auch noch Stationen, die wirklich Hoch waren und bei denen man auch gesichert war

Erdbebenübung im YMCA