Dienstag, 18. November 2014

Quineñero y templor

Am vergangenen Wochenende durfte ich eine sehr interessante Erfahrung machen: Ich war chambelán auf einem quinceñero.
Ein quinceñero ist der fünfzehnte Geburtstag eines Mädchens. Dieser ist in Peru sehr wichtig und wird sehr besonders gefeiert.
Man zieht sich sehr chic an und die quinceñera (das Mädchen, das Geburtstag hat) tanzt mit den Eltern, den Paten, und allen möglichen anderen Verwandten.
Es gibt auch quinceñeros, die ein bestimmtes Motto haben, nachdem alles ausgerichtet ist und es werden oft keine Kosten und Mühen für dieses Fest gescheut.
Der Geburtstag, auf dem ich war, war von einem Mädchen aus unserer Gruppe in Independencia (dem Armenviertel in dem zusammen mit Lena Samstags arbeite) und deshalb natürlich nicht ganz so pompös.
Für die Möglichkeiten dort war es aber schon auch ziemlich aufwendig.
Nun kommen wir aber zu dem, auf mich bezogen interessantesten Teil. Ein Teil der Tradition des quinceñeros ist der chambelán. Das ist Junge, der zusätzlich zu den Verwandten der qunceñera mit dieser einen Walzer tanzt. (so hundertprozentig hab ich den Sinn davon nicht verstanden, aber der chambelán ist schon irgendwie wichtig :) )
Jedenfalls wurde am Samstag, eine Woche vor dem Geburtstag, während unserem Programm in Independencia „die Entscheidung getroffen“ dass ich dieser chambelán sein werde.
Das Problem war nur, dass ich davor noch nie in meinem Leben Walzer getanzt hatte.
Meine Gastfamilie erklärte sich aber glücklicherweise bereit dazu ein bisschen mit mir zu üben.
Sie waren jedoch sehr anspruchsvolle Lehrer und wollten mir versichern, dass ich gleich schon alle möglichen Figuren tanzen müsste, wodurch ich dann doch nochmal ein wenig verunsichert wurde.
Als Lena und ich dann am Samstag in den Y kamen, um uns mit den anderen Mitarbeitern der Gruppe zu treffen und zu der vereinbarten Probe des Tanzes zu fahren, meinten dies erst, dass sie entschieden hätten doch nicht zu dem Geburtstag zu gehen.
Da wir in Independencia eigentlich schon tagsüber nicht unbedingt, aber auf keinen Fall nachts alleine unterwegs sein sollten, wäre das ziemlich schlecht gewesen.
Wir überredeten sie dann doch noch irgendwie mitzukommen. Kamen dann aber da wir erst noch ihre Kleidung holen mussten, eine Stunde zu spät in Independencia an. Das ist hier aber noch keine allzu große Verspätung :).
Bei der Probe stellte sich dann heraus, dass der Walzer, den ich tanzen sollte wirklich nicht sehr anspruchsvoll war. Das hat mich dann wieder ziemlich beruhigt und nachdem ich davor schon etwas genervt gewesen war, war ich während und nach der Probe schon wieder ziemlich gut drauf.
Nach dem Programm (in dem es auch um Freude ging; spätestens da konnte ich nicht mehr genervt sein :) ) gingen wir Mitarbeiter dann zusammen in das Büro des CVJM in Independencia um uns ein bisschen auszuruhen und uns umzuziehen.
Um 22 Uhr mussten wir bei der Veranstaltung sein, da ich mich verstecken musste, damit mich die Gäste nicht vor dem Tanz sehen. (Das gehört zur Tradition).
Zuerst saßen wir dann auch noch eine Weile im Haus der quinceñera (war auch interessant mal zu sehen wie sie eigentlich lebt) und dann stand ich zusammen mit Lionel (einem der peruanischen Mitarbeiter) und immer mal wieder ein paar der Teilnehmer unseres Programms in der Ecke hinter dem Stoffzelt, das für die Veranstaltung aufgebaut war.
Als die Veranstaltung kurz vor Mitternacht dann begann versuchte ich immer wieder durch die Lücken im Stoff zu sehen, wie die Choreographie abläuft, aber leider habe ich nicht alles mitbekommen.
Die Organisation lief aber definitiv peruanisch ab. Die, die mit mir draußen standen, waren eigentlich alle der Meinung, dass ich den zweiten Tanz (nach dem Vater) tanzen müsste. In diesem Fall tanzten jedoch sämtliche Verwandten schon vor mir und auch einige Ansprachen fanden schon statt. Ich war währenddessen draußen und mir wurde alle zwei Minuten etwas anderes gesagt, von welcher Seite ich in das Zelt reinkommen müsste. Die Blumen, die ich der quinceñera überreichen sollte wurden auch während die Veranstaltung schon lief nochmal ausgetauscht.
Nach einigem hin und her trat ich dann aber doch ein und tanzte mit ihr. Das war sicherlich nicht herausragend gut, aber zumindest sind wir nicht hingefallen ;).
Danach gab es noch eine Fotosession, bei der ich natürlich auch nochmal dabei sein musste.
Bei der eigentlichen Feier konnten wir dann gar nicht mehr lange dabei sein, da es schon sehr gefährlich geworden wäre die ganze Nacht in diesem Teil von Independencia zu bleiben. Als Europäer fällt man halt besonders dort schon ziemlich auf.
Wir sind also um kurz nach 2 ins Büro zurückgegangen und haben dort ein bisschen geschlafen. Am Morgen um 6 fuhren wir dann nach Hause.
Es war schon sehr cool das alles mal mitzuerleben. Die cinceñeros sind einfach ein Teil peruanischer Kultur. Bei so vielen davon werd ich in meinem Leben vermutlich nicht mehr dabei sein. Vor allem hat es mir auch sehr gut gefallen dieses Fest in Independencia mitzuerleben und zu sehen, wie so ein besonderer Tag in der Bevölkerungsschicht, die sich nicht den größten Festsaal und alles drum herum leisten kann gefeiert wird.
Ich bin sehr froh über dieses Erlebnis.

Am Freitag gab es hier das erste “richtige” Erdbeben seit wir hier sind. Also zumindest sind alle anderen Leute der Meinung dass es sein richtiges und sogar relativ starkes war.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir nicht sicher bin ob ich es überhaupt gespürt habe. Nachdem einige Menschen um mich herum rausgerannt sind und teilweise sogar geschrienen haben hab ich mir dann auch versucht einzubilden, dass ich es spüre. Ich kann es aber wirklich nicht sicher sagen. Scheinbar bin ich diesbezüglich ziemlich gefühllos.
Auf jeden Fall hatte es aber den Effekt, dass ich in der Schlange bei KFC deutlich weiter nach vorne gekommen bin. Es war also definitiv hilfreich.

So das waren so die spannenden Ereignisse des vergangenen Wochenendes.
Viele Grüße
Manu


Freitag, 14. November 2014

Ich lebe noch!!!

Jetzt liegt mein letzter Eintrag hier wirklich schon eine ganze Weile zurück, aber nun kommt endlich mal wieder ein Update.
Die Tatsache, dass ich so lange nicht geschrieben habe stellt aber, wie ich finde, ganz gut dar, dass ich einfach sehr viel erlebe und somit nicht sehr oft Zeit habe, in der ich nichts mache und beispielsweise meinen Blog aktualisieren könnte.
Ich beginne gleich mal damit, von der, für mich persönlich, wichtigsten Entscheidung der letzten Wochen zu berichten:
Ich hatte ja schon bevor ich Deutschland verlassen habe einigen von euch erzählt, dass es möglich ist, dass ich den zweiten (längeren) Teil meines Volotariats in einer anderen Stadt als den ersten Teil verbringe.
Inzwischen wurde jetzt entschieden, dass ich ab Januar zusammen mit Marvin nach Trujillo (eine Stadt, die nördlich von Lima liegt) ziehen und im CVJM dort arbeiten werde.
Ich bin sehr gespannt darauf, was mich dort erwarten wird.
Ich habe zwar schon einige Informationen darüber, wie die Arbeit und das Leben dort aussehen könnten, aber ich glaube ich werde hier im Blog dann genauer darüber berichten, wenn ich dann dort bin.
Bisher bin ich noch in Lima und erlebe hier auch sehr viele coole Sachen.
An der Arbeit hat sich an sich im Vergleich zu den vergangenen Blogeinträgen nicht allzu viel verändert.
Jedoch hat vor 4 Wochen endlich die Jugendgruppe für Jugendliche in Pueblo Libre (Comunidad Alpha) begonnen.
Diese ist eigentlich fast wie ein Jugendgottesdienst, der wöchentlich stattfindet. Es ist also relativ viel Aufwand und auch nicht ganz leicht zu koordinieren. Deshalb gibt es natürlich auch noch einige Dinge, die man verbessern könnte, aber ich finde, dass es für die erstem Male echt schon sehr gut geklappt hat. Und vor allem war ich beeindruckt davon, wie viele Jugendliche auf Anhieb da waren. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Das (leider nicht ganz vollständige) Mitarbeiterteam von Alpha
Bei „crecemos felices“, dem Projekt mit den Straßenkindern habe ich in den letzen Wochen mal meine Kamera dabei gehabt. Deshalb könnt ihr hier mal ein paar Fotos von meiner Arbeit bzw. den Kindern dort sehen.





Ich bin nun auch endlich richtig in Peru angekommen. Ich hab mir nämlich ein Trikot von der peruanischen Nationalmannschaft gekauft.
Beim wöchentlichen Fußball hier im Y, bei dem des öfteren Deutschland gegen Peru gespielt wird, ist das deutsche Team schon ein paarmal fast geschlossen in Perutrikots angetreten.
Meine schwäbischen Wurzeln hab ich aber trotz allem noch nicht ganz vergessen. Vor drei Wochen hab ich für meine peruanische Familie nämlich Käßspätzle gekocht.
So ein bisschen was von meiner eigenen Kultur bring ich also auch hier her mit.
An den meisten Wochenenden, an denen ich nicht bei Aktionen im Y (wie zum Beispiel einer großen Kirmes zur Finanzierung einer zweiten Stelle für das Projekt „crecemos felices“) eingespannt bin, unternehme ich weiterhin Dinge mit meiner Familie.
Am vergangenen Sonntag waren wir beispielsweise in einem Country Club, der ein bisschen außerhalb von Lima lag. Die Landschaft dort war sehr schön und wir haben auch ein bisschen Tennis gespielt und sind gebadet. Es war also ein sehr entspannter und schöner Ausflug.



Das waren so im groben die Dinge, die ich im letzten Monat hier erlebt habe.
Ich werde mich bemühen auch in näherer Zukunft mal wieder ein ein bisschen was zu schreiben.
Bis dahin
Liebe Grüße
Manu

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Jetzt bin ich schon über sechs Wochen in Peru und auch wenn immer noch vieles neu ist fühlt es sich langsam schon gewohnter und zumindest nicht mehr so Urlaub/Besuch mäßig an :)
So langsam hat man die Arbeitsstellen kennengelernt und bekommt immer mehr Verantwortung.
Beispielsweise haben wir schon die ersten Andachten gehalten.
Meine erste Andacht hatte ich in der Jugendgruppe in Independencia. Eigentlich hatte ich diese mit Lena zusammen vorbereitet und wir wollten sie auch gemeinsam halten. Leider wurde Lena am Abend vor dem Programm krank und ich musste relativ kurzfristig die gesamte Andacht übernehmen.
Da wir alles schon im Vorhinein sehr gut durchgesprochen hatten war der zusätzliche Aufwand nicht sonderlich groß. Das Problem war eher, dass ich alleine noch ein wenig unsicherer war.
Im Großen und Ganzen hat es aber sehr gut geklappt. Die Jugendlichen haben super mitgemacht und haben glaube ich schon auch relativ gut verstanden was ich sagen wollte :)
Ein Teil der Andacht waren auch einige Fragen, die ich in der Nacht davor aufgeschrieben hatte und während der Andacht auf dem Beamer zeigte.
Dabei hatte ich leider bei einer Frage „¿cómo te sientas...?“ anstatt „¿cómo te sientes...?“ geschrieben und sie somit gefragt wie sie sich hinsetzen wenn ihnen jemand etwas bestimmtest sagt. Eigentlich wollte ich fragen wie sie sich in diesem Fall fühlen.
Vor allem die anderen Mitarbeiter fanden das sehr lustig :) Wenn sie mich irgendwo treffen fragen sie immer als erstes wie ich mich denn gerade im Moment hinsetze :)
Aber ich denk mir, wenn das das größte Problem war, ist es doch für die erste auf einer fremden Sprache in einer fremden Kultur gehaltene Andacht ganz gut gelaufen.
Bei crecemos felizes haben wir auch schon unser erstes christliche Programm durchgeführt. Leider kann ich hierbei nicht von einem so lustigen Zwischenfall berichten. Außer vielleicht, dass ich währenddessen mein erstes Erdbeben in Peru erlebt habe, davon aber, wie auch Rebekka und Lena, die dabei waren, nichts mitbekommen habe.
Danach wurden wie von allen Seiten gefragt ob wir es denn gespürt hätten, aber leider hatten wir keine Ahnung, wovon die Leute sprachen.
Da wir aber nicht die einzigen Volis waren die nichts gemerkt hatten kann es kein besonders heftiges Erdbeben gewesen sein.
Ich glaube einige meiner Mitvolis waren darüber, dass sie nichts von ihrem ersten Erdbeben mitbekommen haben auch deutlich enttäuschter als ich. Ich denke ich werde in Peru schon noch die Möglichkeit haben ein Erdbeben auch zu spüren :)
Am Sonntag vor eineinhalb Wochen war ich mit meiner Familie in einem Park der etwa 3 Autostunden außerhalb von Lima liegt, wandern.
Wenn man Lima verlässt ist man ja erstmal richtig in der Wüste. Man sieht weit und breit nur Sand. Aber nach einiger Zeit verändert sich die Landschaft komplett. Nachdem zuerst allerlei kleine Blumen den Boden bedecken und immer dichter werden, wird plötzlich alles grün. Und so war es auch in diesem Park.

Mit meiner Mutter und meinen beiden Geschwistern

Hier konnte man im Hingergrund schon wieder die Wüste sehen - Auf dem Bild leider nicht








Am Ende wurde es auch wieder sehr neblig












































Die Landschaft war echt beeindruckend und sehr schön.
Und es war auf jeden Fall sehr cool mal aus der riesigen lauten Stadt raus zu kommen und richtig die Natur zu erleben.

Eine Woche später konnte man dafür Lima nochmal so richtig neu erleben. Es waren nämlich Wahlen und da ist wirklich so einiges los. Es ist nur vorgegeben, dass die Bürger in dem Stadtteil, in dem sie angemeldet sind wählen gehen. An welche Stelle in diesem Viertel sie wählen wird dann aber nicht nach der Adresse sondern (wenn ich es richtig verstanden habe) nach der Nummer des Ausweises zugeteilt. Da manche Stadtviertel sehr groß sind kann es also passieren, dass man sehr weit weg von seinem Haus wählen muss. Und da, durch die Wahlpflicht so gut wie jeder wählt aber sehr viele Familien kein Auto haben herrscht ziemliches Chaos.
Meine Familie hatte das Glück, dass sie in einem relativ kleinen Stadtviertel leben und ein Auto besitzen. Somit war alles ein wenig entspannter. Mein Bruder, meine Mutter und meine Großmutter musste aber auch alle an verschiedenen Stellen wählen.
Nachdem wir das Wählen hinter uns gebracht hatten (vor allem ich hatte da viel dazu beigetragen :) ) gingen wir gemeinsam bei einem Buffet mit peruanischen Spezialitäten essen.
Das Buffet war gigantisch und sehr lecker. Mein Gastbruder war der Meinung ich müsse alles probieren. Die Portionen, die er mir auftischte waren, meiner Meinung nach, aber nicht ganz an die Vielzahl der Gerichte angepasst, was dazu führte, dass ich nach dem Essen sehr voll war :)
Am Nachmittag entzog ich mich mit einigen anderen Volis und einem Peruaner dem Wahlchaos indem wir ein Picknick in einem Park an der Küste machten. Und auch wenn ich nach dem Mittagessen gedacht hatte, dass ich an diesem Tag nichts mehr zu mir nehmen würde, konnte ich bei der leckeren Auswahl (Jana und Annika hatten sogar Crepes gemacht) doch nicht widerstehen. Nach dem Picknick gingen wir noch gemeinsam in einen Gottesdienst, den wir jetzt schon öfter besucht haben.



Am Dienstag letzte Woche sind Olli und Barbara zum zweiten Mal Eltern geworden. Sie haben jetzt einen deutschen Sohn und eine peruanische Tochter :) Ich hatte leider noch nicht die Möglichkeit die Kleine zu sehen, aber die wird sich in der nächsten Zeit sicher noch des Öfteren ergeben.
Da freu ich mich auch schon drauf :)

Ja jetzt hab ich es dann doch mal geschafft diesen Blogeintrag fertig zu stellen. Eigentlich wollte ich das schon vor einigen Tagen machen, aber ich bin einfach nie dazu gekommen. Jetzt habt ihr mal wieder ein bisschen was von mir gehört und zumindest mitbekommen, dass ich noch da bin :)
Grüßle und bis bald
Manu




Sonntag, 21. September 2014

Der Alltag beginnt...

Es ist jetzt schon wieder eine Weile her, dass ich hier was geschrieben hab, deshalb mach ich mich jetzt mal wieder dran euch ein bisschen was von den vergangenen zwei Wochen zu erzählen.
Wie ich ja schon im letzten Blogeintrag angekündigt habe wohne ich jetzt bei meiner Gastfamilie. Ich fühle mich schon ziemlich wohl in meinem neuen zu Hause, auch wenn ich dort gar nicht so sonderlich viel Zeit verbringe. Da ich fast jeden Tag ab morgens in den Y muss und entweder abends noch arbeiten muss oder Sport im Y mache bin ich tagsüber eigentlich fast immer dort. Wir haben dort auch einen kleinen Raum, der uns Volontären gehört. Das ist ziemlich cool, weil man dort zum einen allerlei Sachen lagern und auch einfach mal entspannen kann. Es steht nämlich auch ein Bett drin :).
An beiden vergangenen Samstag-Vormittagen war ich aber mit meinen zwei Gastgeschwistern unterwegs. Meine Gastschwester hat Samstags immer Englischunterricht in einem Institut, dass etwas weiter weg ist. Mein Gastbruder und ich haben sie dort immer hingebracht und abgeholt und dann eben noch dort etwas besucht.
Letzte Woche waren wir dann noch in Pucllana, ein Heiligtum der Ureinwohner Limas, welches ungefähr aus dem Jahr 400 nC. stammt. Das war sehr interessant.
Die Sonntage verbringe ich auch im Normalfall mit meiner Familie.

Das Erbstück antiker Kultur mitten in der Millionenstadt
Letzte Woche habe ich dann aber auch mal angefangen zu arbeiten. Ich bin ja eigentlich nicht nur zum Urlaub machen hier :).

Folgendes ist mein Wochenplan bis Ende Dezember:


Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag
Morgen Sprach- schule Volitreffen Sprach-
schule


Sprach-
schule


Mittag Besprechung
Jugend-gruppe
Programm Jóvenes Crecemos
felizes
Crecemos
felizes


Jugend-gruppe
Indepen-dencia
Abend





Jugend-gruppe Hope


Sprachschule: Ich denke es ist recht klar was man da so grob macht. Da wir so viele Volontäre sind kommen hierfür zwei Lehrer in den Y und unterrichten uns in zwei Gruppen.

Volitreffen: Jeden Dienstag Vormittag treffen wir uns alle mit Olli und seiner Frau Barbara in deren Haus. Es gibt dann erst ein gemeinsames deutsches Frühstück und danach haben wir eine Zeit in der wir gemeinsam singen und ganz unterschiedliche Themen behandeln.

Programm Jóvenes: Dienstag nachmittags arbeite ich beim Programm der Jugendlichen (span. Jóvenes) im Hauptgebäude des Y mit. In diesem Programm gehen die Jugendlichen erst schwimmen, dann haben sie eine Zeit in der sie Spiele spielen und alles mögliche andere Programm machen (genau weiß ich noch nicht was da alles dazu gehören kann) und danach können sie Fußball, Basketball oder Volleyball spielen.
Was genau meine Aufgabe hier sein wird weiß ich noch nicht so genau. Ich werde auf jeden Fall die Zeit zwischen dem Schwimmen und dem Sport mitgestalten. Zusätzlich soll ich aber in der Zeit in der ich im Jóvenes Programm eingeteilt bin auch beim Youtube Kanal des Y mitarbeiten. Dieser bringt jede Woche ein Video raus, das verschiedene Projekte, die im Y stattgefunden haben zusammenfasst oder zu neuen Aktionen einlädt.
Vermutlich werde ich aber vor allem in der Zeit im Kanal arbeiten, in der die Jugendlichen im Schwimmbad sind. Da geh ich nämlich vermutlich nicht mit.
Die Zeit, in der die Jugendlichen Sport machen gehört eigentlich nicht mehr zu meiner Arbeitszeit. Ich werde aber vermutlich trotzdem öfter mal mitspielen. So kommt man einfach ganz gut mit den Jugendlichen in Kontakt.
Direkt im Anschluss ist dann der Sport für Junge Erwachsene, an dem ich bis jetzt, wenn ich konnte, immer teilgenommen habe. Wenn ich dass dann beides mach kann ich mich wenigstens auch mal so richtig auspowern :)

Crecemos Felizes: Das Projekt, in dem ich am Mittwoch(zusammen mit Jonas und Rebekka) und am Donnerstag(zusammen mit Lena und Rebekka) Nachmittag arbeite, heißt Crecemos Felizes (dt. wir wachsen glücklich auf). Es ist im Zentrum von Lima und arbeitet mit Kindern, die im Normalfall ihren Eltern dabei helfen müssten auf der Straße Dinge zu verkaufen.
Eine Voraussetzung dafür an dem Projekt teilzunehmen ist, dass die Kinder in die Schule gehen dürfen. Der YMCA arbeitet dann eben mit den Kindern, unterstützt aber auch die Eltern beispielsweise dabei, ihr Geschäft wirtschaftlicher zu gestalten.
In dem Programm mit den Kindern gibt es zu Beginn immer eine Zeit in der diese einfach spielen. Hierfür haben sie einen Fußballplatz und einen Raum in dem es alle möglichen Spielzeuge gibt.
Wir Spielen in dieser Zeit einfach mit ihnen mit.
Danach machen die Kinder ihre Hausaufgaben, wobei wir ihnen, zumindest wenn wir es verstehen, helfen.
Wenn sie fertig mit den Hausaufgaben sind bringen die Kinder auch immer irgendwelche Bücher, die sie mit uns anschauen wollen oder spielen kleine Spiele mit uns.
Danach bekommen sie noch etwas zu essen. Hierfür geht immer einer von uns Volontären mit ein paar Kindern Brot kaufen.
Donnerstags haben die Kinder am Anfang nur eine sehr relativ kurze Zeit zum freien Spielen. Danach gibt es nämlich immer ein christliches Programm, dass wir Volontäre ab nächster Woche gestalten werden. Hierfür gibt es bereits einen Plan mit Geschichten aus der Bibel, die wir auf verschiedene Art und Weiße mit den Kindern bearbeiten werden.
Das wird sicher ziemlich spannend.

Jugendgruppe: Am Donnerstag Abend werde ich zusammen mit Marvin bei einer christlichen Jugendgruppe arbeiten. Diese Gruppe gibt es aber bis jetzt noch nicht. Sie soll mit uns zusammen ins Leben gerufen werden. Da letzte Woche aber weder die Vorbereitung am Montag noch die Gruppe am Donnerstag stattgefunden hat (die Gruppe soll glaub ich diese oder nächste Woche gestartet werden) kann ich hier noch nicht so wirklich viel dazu sagen. Sie ist aber zumindest für die gleiche Altersgruppe und im gleichen Gebäude wie das Programm, dass ich dienstags mitgestalte. Ich hoffe also, dass ich dort auch wieder mit ähnlichen Leuten zu tun hab.

Hope: Freitag abends findet immer Hope statt. Dies gehört nicht zu meiner Arbeitszeit, weil ich dort nur Teilnehmer bin. Es steht aber in meinem Stundenplan, weil wir dort, wenn möglich immer hingehen sollen. Das ist aber auch kein Problem, weil es dort ziemlich cool ist.
Ich hab ja in meinem letzten Eintrag schon Bilder von Hope gezeigt.
Es ist eine Gruppe für junge Erwachsene und so ein bisschen eine Mischung aus einem Jugendgottesdienst und einem Jugendkreis.

Jugendgruppe Independencia: Samstags arbeite ich zusammen mit Lena im Armenviertel Independencia in einer Gruppe für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren.
Diese Gruppe ist sehr ähnlich wie ein Jugendkreis. Man sitzt viel zusammen und unterhält sich einfach, spielt Spiele und hört auch immer eine Andacht. Zusätzlich werden aber noch Themen behandelt, die im Alltag der Jugendlichen präsent sind. Aktuell ist das zum Beispiel die Sicht auf die Geschlechterrollen in diesem Stadtteil.
Auf die Arbeit in dieser Gruppe freue ich mich besonders.

Zwischen den Programmen hab ich oft auch noch relativ viel freie Zeit, aber ich denke die werde ich auch immer mehr für Vorbereitungen und so etwas brauchen.
Zusätzlich zum alltäglichen Programm ist hier natürlich auch sonst noch immer was los :)
Da aktuell der Monat der Bibel ist fand letzten Samstag die „Fiesta Jóven“ statt.
Es trafen sich sehr viele Leute, die aus allen möglichen Gruppen des Y und auch noch von ein paar anderen Organisationen kamen im YMCA. Man durchlief zuerst in Gruppen verschiedene Stationen von denen eine das einüben einer Choreographie war. Danach gingen wur zu einem Platz in Lima an auf dem wir die Choreographie als eine Art Flashmob (so wurde es genannt; war eigentlich kein wirklicher Flashmob) vorgetanzten um den Monat der Bibel bekannt zu machen.
Ich persönlich hatte leider nachdem die Zeit an den Stationen vorbei war nicht mitbekommen, dass man jetzt sofort zu dem Platz losgeht und hatte mir da gerade in der Cafeteria einen Sandwich bestellt. Leider brauchte es ewig bis dieser mir gebracht wurde wodurch dann alle schon weg waren. Glücklicherweise hatten aber ein paar Peruaner, die ich eigentlich noch fast gar nicht kannte auf mich gewartet und wir fuhren dann zusammen mit dem Bus zu diesem Platz. 
 So waren wir sogar noch vor unserer Gruppe da :)

Beginn der Veranstaltung im Hof des Y


Auf dem Platz vor Beginn des Flashmobs
An diesem Samstag war ich auch schon wieder im YMCA. Es fand ein Treffen von Jugendlichen aus vier verschiedenen christlichen Organisationen Limas statt. Und da ich ja im Jugendlichen Bereich des Y arbeite war ich zusammen mit Jonas auch dabei. Man machte alle möglichen verschiedenen Aktionen zusammen und übernachtete im Y. Natürlich nicht mit sonderlich viel Schlaf :)

So jetzt habt ihr mal wieder so ein bisschen mitbekommen was so bei mir los ist :) Ich verabschiede mich jetzt mal wieder.

Samstag, 6. September 2014

Die ersten beiden Wochen sind vorbei

So jetzt sind schon zwei Wochen hier vergangen und es ist auch wirklich schon einiges passiert.
Morgen werden wir unsere Zimmer hier im YMCA räumen und zu unseren Gastfamilien ziehen.
Meine Gastfamilie durfte ich auch schon kennenlernen.
Letzten Donnerstag war ich abends mit ihr essen. Da die Familie japanischer Abstammung ist sind wir zum Japaner gegangen. Das hat dazu geführt, dass ich erst mal lernen musste mit Stäbchen zu essen. Das hatte nicht gerade zu den neu zu erlernenden Fähigkeiten, mit denen ich bei einem Aufenthalt in Peru gerechnet habe, gehört.
Die Familie war sehr nett. Ich habe einen neunzehnjährigen Bruder und eine elfjährige Schwester. Ich denke genauer werde ich sie euch vorstellen wenn ich eine Weile bei ihnen gewohnt habe und sie etwas besser kenne.
Im Großen und Ganzen waren die ersten zwei Wochen hier, zumindest vom Gefühl her, eher wie eine Freizeit.
Wir haben noch nicht gearbeitet sondern erst einmal die Programme und einige Mitarbeiter des YMCA und auch ein wenig die Stadt Lima kennen gelernt.
Die Projekte sind sehr vielseitig. Die Arbeit konzentriert sich auf Kinder und Jugendlichen in allen Altersgruppen.
Es wird in verschiedenen Zentren mit Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten gearbeitet.
Ich denke, dass es auch hier sinnvoller ist, wenn ich, sobald ich weiß in welchen Projekten ich arbeiten werde, diese genauer vorstelle, anstatt jetzt zu allen etwas nicht sonderlich aussagekräftiges zu schreiben.

Von unserem Besuch in einer Gruppe im Armenviertel Independencia möchte ich aber kurz erzählen.
Wir haben dort eine Frauengruppe besucht. Und auch wenn ich die Peruaner an sich schon sehr freundlich und fröhlich erlebe habe ich noch sehr wenige Menschen getroffen, die eine solch positive Stimmung ausgestrahlt haben wie diese Frauen. Sie haben uns mit einer riesigen Gastfreundschaft empfangen, haben uns alle mehrfach umarmt und einfach sehr sehr glücklich gewirkt. Diese Lebensfreude, der Frauen, die wirklich unter aller einfachsten Bedingungen leben, hat mich sehr fasziniert.

An der Jugendgruppe Hope haben wir auch selbst schon zweimal teilgenommen. Die Jugendlichen dort haben uns sehr freundlich empfangen und gleich in ihre Gemeinschaft aufgenommen.
Einmal habe ich auch schon am Salsa Kurs hier im Y teilgenommen. Ich hab mich aber nicht so sonderlich toll angestellt und mich dann auch den Großteil der Zeit mit ein paar Peruanern unterhalten. Ich hab mich noch nicht entschieden, ob ich da regelmäßig hingehen werde.
Beim Fußball, das zweimal in der Woche stattfindet war ich auch schon. Da bin ich mir aber auch recht sicher, dass ich, wenn ich Zeit habe, regelmäßig teilnehmen werde.
Letzten Samstag waren wir mit Ollis Familie und einigen Peruanern am Strand und haben Fribee gespielt. Das hat ziemlich viel Spaß gemacht. Auch wenn man keine Sonne sehen konnte haben einige von uns aber dabei einen ziemlichen Sonnenbrand bekommen. Ich bin mal gespannt wie das wird wenn hier Sommer ist.
Wenn man sich hier im Gebäude des YMCA aufhält trifft man ständig Leute die man schon ein bisschen kennt und sie unterhalten sich eigentlich immer gerne mit uns. Somit kommt man immer wieder mit Peruanern ins Gespräch.
Zweimal wurden wir auch schon von ein paar Peruanern eingeladen und haben den Abend bei ihnen zu Hause verbracht. Das war ziemlich cool.
Am Mittwoch Abend haben wir Lima verlassen und sind zum Strand-Camp des YMCA gefahren. Da wir erst kurz vor Sonnenuntergang ankamen und es außerdem eben gerade Winter ist, war dort nicht das perfekte Strand Ambiente, aber Jana, Lena, Jonas und ich sind trotzdem schwimmen gegangen.
Nachdem wir das Camp, das wirklich riesig und direkt neben dem Privatstrand von Claudio Pizarro ist, ein wenig angeschaut hatten, fuhren wir weiter nach Azpitia, wo der YMCA einen Hochseilgarten hat.
Den Donnerstag haben wir dann komplett in besagtem Hochseilgarten verbracht.
Er ist sehr stark auf Teambuilding ausgelegt, weshalb man alle Stationen als Gruppe meistern musste. Das hat sehr viel Spaß gemacht.
Morgen werden wir nun umziehen, was natürlich eine neue große Veränderung mit sich bringt.
In der kommenden Woche beginnt dann auch unsere Sprachschule, ansonsten wird sie aber,da wir immer noch nicht alles kennen, vom Programm her noch ähnlich verlaufen, wie die vergangenen beiden.
In der Woche danach beginnt dann die Arbeit. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt.
Aber bis dahin verabschiede ich mich jetzt erst mal.
¡hasta pronto!

Manu

Ich hab wirklich ein großes Glück, dass ich hier mit 10 anderen Freiwilligen unterwegs bin und dass wir bis jetzt auch quasi alles zusammen machen. Ich hab nämlich selber noch kein einziges Foto hier in Peru gemacht. Glücklicherweise aber meine Mitvolis, weshalb ich euch auch ein paar visuelle Eindrücke der ersten Wochen präsentieren kann:
Sie sind leider nicht sonderlich toll sortiert aber es steht ja dran was sie darstellen :)
Das Hauptgebäude des YMCA Perú von außen

Nachtrag zum ersten Post -  so wurden wir am Flughafen empfangen


Wir Volis gemacht von den Jungen Erwachsenen bei Hope
Gruppenbild bei Hope

Strand im Y-Camp

Baden im Meer

Für die Bilder für unseren Ausländerausweis mussten wir chic gekleidet sein

Küste in Lima

Nochmal Küste in Lima

Plaza de Armas - Park im Zentrum Limas

Blick vom Berg San Cristobal auf Lima - dieser Dunst hängt im Winter fast immer über der Stadt

Auf dem Inkamarkt

Beim Frisbee spielen - der Junge ganz rechts ist mein Gastbruder





Eine Aufgabe im (Hoch-) Seilgarten -  Es gab schon auch noch Stationen, die wirklich Hoch waren und bei denen man auch gesichert war

Erdbebenübung im YMCA

Sonntag, 24. August 2014

¡Estoy en Lima!

Es ist soweit: Wir sind heute morgen, nach 18 Stunden Flug von Frankfurt über Madrid, um 5 Uhr Ortszeit in Lima angekommen!
Wir wurden am Flughafen gleich von einem Begrüßungkomitee, bestehend aus Olli Mally, dem Bruderschaftssekretär der CVJM AG, der hier in Lima arbeitet und uns betreuen wird, und einigen Peruanern empfangen.
Nach der Fahrt durch Lima durften wir dann auch gleich unser erstes peruanisches Frühstück genießen.
Der restliche Tag verlief recht entspannt. Nachdem wir am Vormittag Zeit hatten um im Hauptgebäude des YMCA Lima(die ACJ wird von den meisten hier YMCA genannt; vermutlich werde ich im Blog beide Bezeichnungen öfter mal verwenden), in dem wir die ersten zwei Wochen wohnen werden, anzukommen und es in Form einer kurzen Führung kennen zu lernen, verbrachten wir den Nachmittag im Haus der Familie Mally.
Temperaturmäßig ist die Umstellung nicht all zu groß. Der Winter hier war, zumindest heute, ählich warm wie der gigantische deutsche August.
Inzwischen neigt sich der Tag dem Ende zu. Doch obwohl die Sonne schon lange untergegangen ist (gesehen hat man diese,dadurch dass der Himmel in Lima in den Wintermonaten eigentlich immer bedeckt ist, sowieso nicht wirklich) strahlt der Himmel, aufgrund der vielen Lichter der Stadt in orange.
Ich werde mich sicher in der nächsten Zeit, in der ich vermutlich einiges erleben werde, wieder melden und dann auch die ersten Bilder der Stadt und des YMCA einbauen.
hasta pronto
Manu :)

Samstag, 16. August 2014

So, jetzt ist es noch genau eine Woche bis zu meinem Abflug nach Lima. Da dachte ich mir ich melde mich nochmal um euch die Gruppe der Volontäre, die mit mir nach Peru gehen werden vorzustellen:

Von links: Jannica, Adina, Judith, Annika, Marvin, Jonas, Lena, Rebekka, Christopher, Ich, Jana

Mit diesen coolen Leuten werde ich ab dem kommenden Samstag (bzw. vermutlich eher wenn wir dann richtig angekommen sind) in der ACJ (CVJM) in Peru mitarbeiten. Je näher die Reise kommt, desto mehr steigen die Spannung und die Vorfreude. Von mir aus kann es losgehen :)

Samstag, 12. Juli 2014

Hallöchen und herzlich Willkommen in meinem Blog!
Es freut mich sehr, dass ihr ihn gefunden habt.
Bis jetzt gibt es hier noch noch so sonderlich viel zu lesen, was damit zusammenhängt, dass ich mich  ja noch in Deutschland befinde.
Sobald ich in Peru sein werde und damit auch den Namen dieses Blogs rechtfertige wird sich das ganze hier sicherlich mit Leben füllen.
Ihr wisst ja nun immerhin schon wie ihr dann hier her kommt :)
Grüßle Manu