Sonntag, 7. Juni 2015

Ich lebe noch!

Für die ganz Geduldigen unter euch kommt nun tatsächlich mal wieder ein Eintrag hier.
Seit Februar ist natürlich einiges passiert.
Vor allem der März war sehr ereignisreich.
Nachdem meine Eltern in der letzten Februar Woche mit mir in Trujillo waren und auch mal meine Arbeit hier kennengelernt haben, haben wir uns erst einmal wieder getrennt.
Ich hatte nämlich zusammen mit den anderen Volis und auch einigen Volontären die mit anderen Organisationen aus Deutschland hier sind ein Zwischenseminar. Dieses fand auf einem Gelände am Rande des Dschungels statt.
Es war dort unglaublich schön und ruhig. Einfach auch ein richtiger Kontrast zu den Großstätten Lima und Trujillo.
Nach diesem Seminar, das mir wirklich sehr gut gefallen und auch gut getan hat, hatte ich dann 3 Wochen lang Urlaub.
Dieser Urlaub war zumindest der abwechslungsreichste und außergewöhnlichste und ich denke auch der coolste Urlaub meines Lebens.
Peru ist wirklich ein unglaublich schönes und vielfältiges Land.
Aber der Reihe nach:
Nach dem Seminar traf ich mich zuerst einmal mit meinen Eltern in Lima wieder.
Wir verbrachten drei Tage (unter anderem meinen Geburtstag, was sehr schön war) dort. Wir besuchten die Familie aus Independencia, bei der ich für vier Tage gewohnt hatte und gingen auch mit meiner limenischen Gastfamilie essen. Außerdem zeigte ich ihnen natürlich den Y und einige sehenswerten Orte in Lima.
An einem Nachmittag besuchten wir auch das Programm von crecemos felices. Es war auch sehr schön die Kinder von dort mal wieder zu sehen.
Von Lima aus fuhren wir dann weiter nach Ica, oder besser gesagt in die Huacachina. Das ist eine Oase mitten in der Wüste.
Dort machten wir eine Tour mit einem Strand-Buggy über die Dünen. Zu dieser gehörte auch, dass man mit Sandboards die Dünen runter fahren konnte. Das war zwar kein richtiger Ersatz fürs Snowboarden, aber es war trotzdem ziemlich cool.
Am nächsten Tag machten wir dann eine Bootstour bei den Islas Ballestas. Das sind Inseln, auf denen man sehr viele Tiere (Seelöwen, Pinguine, Pelikane, …) bestaunen kann.
Am Abend dieses Tages fuhren wir dann weiter in den Süden nach Arequipa.
In der zweitgrößten Stadt Perus, die wirklich sehr schön ist, verbrachten wir einen Tag.
Am Morgen des darauffolgenden Tages wurden wir schon um 3 Uhr morgens von einem Bus aus unserem Hostel abgeholt. Wir machten nämlich eine dreitägige Wandertour durch das Colca Canyon.
Das Colca Canyon war für mich landschaftlich die beeindruckendste Gegend, in der ich in Peru war. Vielleicht liegt es auch daran, dass es meine erste Begegnung mit den gigantischen Bergen und der Natur der Anden war, aber auf jeden Fall hat es mich sehr fasziniert.
Die Tour auf der wir gewandert sind war auch unglaublich abwechslungsreich. Fast nach jeder Kurve hatte man wieder einen ganz anderen Blick.
Insgesamt war die Wanderung für mich aber auch ein Training für das was danach kam.
Nachdem wir aus dem Canyon zurück nach Arequipa kamen musste ich mich nämlich von meinen Eltern verabschieden und traf mich mit Lena, Jonas, Marvin und Christopher.
Zusammen bestiegen wir am darauffolgenden Tag den Chachani, ein Vulkan, der etwas mehr als 6000 Meter hoch ist.
Wir wurden mit einem Auto auf ungefähr 4.900m hochgefahren. Von dort aus wanderten wir am ersten Tag nur ca. 2 Stunden lang und übernachteten dann in Zelten auf etwa 5.200 Metern Höhe. Mitten in der Nacht liefen wir dann los und kamen nach einem ungefähr achtstündigen Lauf durch die Dunkelheit am Gipfel an.
Es war definitiv nicht die entspannteste Wanderung die ich in meinem Leben gemacht habe. Als ich am Gipfel ankam konnte ich mich auch nicht wirklich freuen, da ich einfach zu kaputt war. Aber es war auf jeden Fall eine richtig coole Erfahrung.
Leider holte ich mir auf dem Berg auch den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens. In den Tagen danach wurde meine Haut zuerst knallrot, dann immer dunkler und dann schälte sie sich einmal komplett.
Nachdem wir vom Chachani wieder zurück nach Arequipa kamen trafen wir uns mit Jana und Judith und fuhren gemeinsam nach Copa Cabana – in Bolivien, nicht in Rio de Janeiro :).
Das ist eine Stadt am Titikakasee. Von dort aus fuhren wir dann mit dem Boot auch auf die Isla del Sol (dt. Insel der Sonne) auf der wir eine Nacht verbrachten.
Der Titikakasee und vor allem auch die Isla del Sol sind unglaublich schön. Leider konnte ich die Zeit nicht so sehr genießen, da die Insel, wie ihr Name schon sagt, eine sehr starke Sonneneinstrahlung hat, weshalb ich mich, mit meinem verbrannten Gesicht, tagsüber nicht wirklich im Freien aufhalten konnte.
Ich lief aber auch einmal abends über die wirklich schöne Insel und außerdem war es auch einfach eine schöne und entspannte Zeit mit den anderen Volis.
Von Copacabana fuhren wir dann weiter nach Cusco. Dort trennten wir uns erneut und Judith, Jana, Jonas und ich machten uns direkt nach der Ankunft weiter auf den Weg nach Machu Picchu.
Für diejenigen, denen das nichts sagt: Machu Picchu ist eine Inka-Stadt, zu den 7 neuen Weltwunder gehört.
Die Hinfahrt dort hin war schon ein kleines Abenteuer. Da wir nicht den teuren Zug zahlen wollten, fuhren wir zuerst mit einem Taxi gut vier Stunden auf einer Strecke, die natürlich mit vielen Kurven erst einmal von 1100 Metern auf gut 4000 Meter rauf und dann wieder runter ging und am Ende eigentlich keine Straße mehr, sondern ein Weg, über den unter anderem kleine Flüsse gingen, war.
Von der Stelle, an der uns der Taxifahrer dann absetzte mussten wir laut den peruanischen Angaben noch zwischen 25 Minuten und 2 Stunden laufen.
Dementsprechend hatten wir unser Gepäck auch nicht sonderlich wandertauglich gepackt (Ich hatte zum Beispiel eine Plastiktüte dabei).
Nach einiger Zeit stellte sich jedoch heraus, dass der Weg doch etwas länger ist und wir kamen nach knapp vier Stunden im stockdunklen in Aguas Calientes (der Stadt am Fuß von Machu Picchu) an.
Der Tag danach in Machu Picchu war ziemlich cool.
Die Stätte ist einfach sehr beeindruckend und auch die Stimmung bei uns war super.
Nach dem Besuch in Machu Picchu verbrachten wir noch 4 sehr entspannte Tage in Cusco, bevor es dann wieder nach Hause ging.
Als Marvin und ich in Trujillo ankamen hatten wir aber nur eine Besprechung und dann, aufgrund von Ostern, noch einmal 5 Tage lang frei.
So entschlossen wir uns kurzerhand noch einmal weg zu fahren und noch Huaraz zu besuchen.
Huaraz ist die Region der höchsten Berge Perus und gilt als Paradies für Wanderer.
Wir verbrachten dort vier richtig coole Tage und besuchten unter anderem zwei türkisfarbene Lagunen und einen Gletscher. Insgesamt ist die Landschaft und die Aussicht dort einfach gigantisch.
Wärend der Zeit in Huaraz wurde mir auch noch einmal neu und sehr eindrucksvoll die peruanische Gastfreundschaft aufgezeigt.
Wir wohnten dort nämlich bei einer Familie, die meine Eltern, als diese in Huaraz gewesen waren kennengelernt hatte. Sie hatten damals gesagt, dass ich, wenn ich mal nach Huaraz komme, unbedingt bei ihnen wohnen sollte, und so konnten Marvin und ich ohne weiteres während der Zeit in der wir dort waren bei ihnen bleiben.
Am letzten Tag unseres Aufenthalts haben wir dann noch Kaiserschmarren für sie gemacht.

Auch wenn es vielleicht so wirkt, habe ich natürlich auch nicht nur Urlaub gemacht und dann nach Huaraz auch mal wieder gearbeitet.
Unsere Arbeit ist jetzt schon ziemlich anders, als während des Sommerprogramms.
Da die Kinder und Jugendlichen jetzt in die Schule gehen, ist der größte Teil unserer Arbeit sie bei den Hausaufgaben zu unterstützen.
Englisch Unterricht geben wir weiterhin und da nun endlich Cajóns angeschafft wurden, gebe ich jetzt auch einen Cajón Kurs. Gleichzeitig bietet Marvin (wie auch schon im Sommer) Gitarrenunterricht an.
Samstags machen wir außerdem zusammen mit Julissa, der Psychologin der ACJ, eine Gruppe, die vom Prinzip her quasi identisch mit der, bei der ich in Independencia gearbeitet habe, ist.
Wir sind dort vor allem für den christlichen Teil verantwortlich.
Leider findet diese Gruppe, da samstags recht oft Sonderaktionen stattfinden, nicht sehr regelmäßig statt.

So jetzt steht zumindest mal nicht mehr Februar da wenn man diese Seite besucht und es gibt auch ein paar neuere Informationen auf ihr zu lesen.

Viele Grüße
Manu

Geburtstagsessen mit meiner Familie und meiner Gastfamilie
Huacachina:

Sandboarding
Islas Ballestas:






Colca Canyon:




Chachani:
echtes Gipfelbild

gestelltes Gipfelbild
Machu Picchu:


Huaraz:


























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