Der ein oder andere hat es unter
Umständen schon aufgegeben hier nochmal auf einen neuen Post zu
warten, aber ich melde mich tatsächlich mal wieder.
Seit meinem letzten Post ist einiges an
Zeit, in der ich sehr viele unterschiedliche Erfahrungen machen
durfte, vergangen.
Ende November habe ich beispielsweise
zusammen mit Christopher am Y-Summit teilgenommen.
Das war eine Veranstaltung des CVJM
anlässlich der Klimakonferenz (COP 20), die ja im Dezember in Lima
stattgefunden hat.
An diesem Treffen nahmen Junge
Erwachsene aus 15 verschiedenen Ländern von 5 verschiedenen
Kontinenten teil.
Es ging um die Rolle des CVJM im Kampf
gegen den Klimawandel und eben um die COP.
An dieser nahm der CVJM nämlich auch
als NGO teil und somit ging es bei unserem Treffen auch darum die
Position des Internationalen CVJM zu erörtern.
Die Veranstaltung fand durchgängig in
zwei Sprachen (Englisch und Spanisch) statt. Es war schon sehr
anstrengend ständig zwischen zwei Fremdsprachen zu wechseln.
Insgesamt war es aber eine sehr
spannende Erfahrung an diesem Treffen teilzunehmen.
Die Gruppe von Y-Summit |
Anfang Dezember durfte ich dann eine
ganz andere wertvolle Erfahrung machen.
Wir Volontäre lebten nämlich für 4
Tage in Gastfamilien im Armenviertel Independencia, in dem ich auch
in einer Jugendgruppe gearbeitet habe.
Ich wohnte in dieser Zeit in der
Familie von einem Jungen aus meinem Programm dort.
Schon in der kurzen Zeit, die ich bei
dieser Familie verbracht habe, habe ich diese sehr ins Herz
geschlossen.
Es war auf jeden Fall eine sehr
besondere Erfahrung, das Leben in Independencia hautnah mitzuerleben.
Es fällt mir jedoch auch schwer diese Erfahrung so richtig in Worte
zu fassen.
Der Blick bei Nacht |
Und bei Tag |
Hinter diesen Vorhängen befindet sich das Bad |
Mein Gastbruder José und ich |
Nur 2 Tage nach der Zeit in
Independencia bin ich mit der Jugendgruppe, in der ich dort
gearbeitet habe, zu einer Freizeit nach Azpitia (ein Gelände des Y,
das südlich von Lima liegt und zu dem auch der Hochseilgarten
gehört) gefahren.
Diese Freizeit war für mich wirklich
sehr cool, da man in diesen Tagen einfach nochmal viel intensiver mit
den Jugendlichen in Verbindung kam und so eine deutlich intensivere
gemeinsame Zeit haben konnte, als sonst immer nur in den gut 2
Stunden in der Woche.
Für mich war es ja auch die letzte
Aktion, die ich mit den Jugendlichen zusammen unternommen habe.
Es war schon ein bisschen schade, dass
ich gerade nach diesem Camp, auf dem ich schon nochmal intensivere
Beziehungen anfangen konnte, nicht mehr bei der Gruppe bin, aber zum
anderen war es auch ein ziemlich cooler Abschluss und ich wurde sehr
herzlich verabschiedet.
Zwischen den Aktionen lief natürlich
auch noch das normale Programm weiter.
Bei crecemos felices haben wir zum
Beispiel ein durchlaufendes Weihnachtsprogramm gemacht, in dem wir
jede Woche einen anderen Aspekt von Weihnachten behandelt haben und
immer auch Symbole für diesen Aspekt, die die Kinder dann in kleinen
selbstgebastelten Kästchen aufbewahrt haben, gebastelt haben.
In der letzten Woche vor Weihnachten
durften die Kinder die Kästchen, in denen noch ein kleines Geschenk
war, dann mitnehmen.
Dieses Programm war das, bei dem sie
mit Abstand am aufmerksamsten dabei waren und am besten mitgemacht
haben.
Man hat gemerkt, dass Weihnachten schon
irgendwie etwas Besonderes an sich hat.
Weihnachtsbaum mit Bildern der Kinder - rechts sieht man die Kästchen |
Für mich persönlich war Weihnachten
dieses Jahr auch sehr besonderes, da ich es zum ersten Mal nicht mit
meiner Familie und dann auch gleich in einer anderen Kultur gefeiert
habe.
Am Nachmittag des 24. haben wir noch
ein bisschen bei Familie Mally mit den anderen Volis auf deutsch
gefeiert und sind dann auch noch in den deutschen Gottesdienst
gegangen.
Den Abend habe ich dann aber in meiner
Familie verbracht.
Das Fest wird hier schon ziemlich
anders als in Deutschland gefeiert. Eigentlich hat es mich mehr an
Silvester, als an Weihnachten erinnert.
Vor allem liegt das sicher daran, dass
es um Mitternacht in der ganzen Stadt Feuerwerke gibt, aber auch die
sonstige Feier kam mir, bis auf die Bescherung, eben eher wie das
Fest, das eigentlich eine Woche später stattfindet, vor.
Es war aber auf jeden Fall sehr schön
und für mich ja auch schon sowas wie ein Vorabschied von meiner
Gastfamilie.
Am 27. Dezember habe ich Lima nämlich
schon wieder verlassen um erneut Richtung Azpitia, wo wir unser
Vierteljahrsseminar hatten, aufzubrechen.
Nach drei sehr coolen Tagen dort fuhren
wir dann an den Strand des CVJM, an dem wir für einige Tage Zelteten
und am Silvester Camp teilnahmen.
Dieses Camp war ziemlich cool. Eben ein
richtiger Sommerurlaub. Und Silvester am Strand ist auch eine sehr
coole Sache.
Nachdem wir vom Strand zurückkamen war
ich noch einmal 3 Tage in Lima, in denen ich mich nochmal dort von
allen Verabschieden konnte und meine Sachen packen musste.
Nun ist der erster Teil meines
Volontariats nämlich vorbei.
Für mich und Marvin begann am 5.
Januar ein neuer Abschnitt in Trujillo, wo wir von jetzt an bis Juli
arbeiten werden.
Die Arbeit und das Leben hier wird auf
jeden Fall nochmal etwas ganz anderes, als in Lima.
Wir wohnen nicht wirklich in einer
Gastfamilie sondern in abgegrenzten Zimmern über der Wohnung von
einer der Mitarbeiterinnen des Y.
Dort haben wir uns in den knappen zwei
Wochen, die wir jetzt hier sind schon ganz gut eingelebt und fühlen
uns auch echt wohl.
Die Arbeit hier ist an sich schon
ähnlich wie in Lima. Wir arbeiten auch mit Kindern und Jugendlichen.
Jedoch ist der CVJM von Trujillo viel kleiner als der in Lima. Er
hat auch nur ein Gebäude, welches sich in einem Armenviertel am Rand
der Stadt, direkt neben dem Gefängnis, befindet.
Der Y von außen |
Der Sportplatz vor den Toren des Y |
Im Programm dort gibt es zwei Gruppen.
Eine für Kinder (Im Sommerprogramm, dass vergangene Woche mit uns
begonnen hat, sind das fast 40) und eine für Jugendliche.
Wir arbeiten also jeden Tag nahezu mit
den gleichen Menschen. Das ist sehr cool, da es so deutlich leichter
ist sie richtig kennenzulernen und Beziehungen aufzubauen.
Marvin und ich geben jede Woche jeweils
anderthalb Stunden Englischunterricht für beide Altersgruppen.
Außerdem machen wir eine Gruppe für die Kinder, die sehr ähnlich
wie eine Jungschar ist und einen Jugendkreis für die Jugendlichen.
Wahrscheinlich werde ich bald auch noch
jeweils einen Cajón-Kurs für beide Gruppen geben. Das hängt aber
davon ab ob genug Cajóns angeschafft werden.
Wenn wir selbst kein Programm, für das
wir verantwortlich sind, haben sind wir bei den anderen Programmen
dabei und unterstützen die anderen Mitarbeiter.
Bei den Sportprogrammen wurden die
Gruppen diese Woche zum Beispiel nochmal in kleinere Gruppen
aufgeteilt und wir haben dann mit einer dieser Gruppen Basketball
trainiert.
Inzwischen ist die erste Woche des
Sommerprogramms vorbei. Alle Programme haben einmal stattgefunden und
wir konnten die Teilnehmer kennenlernen.
Mich hat diese erste Woche sehr
motiviert.
Wir wurden sehr herzlich empfangen und
es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht mit den Kindern und
Jugendlichen zusammenzuarbeiten und auch einfach sich mit ihnen zu
unterhalten, mit ihnen zu spielen und sie kennenzulernen.
Ich freue mich wirklich sehr darüber
hier zu sein.
So jetzt habt ihr zumindest mal wieder
so ein bisschen mitbekommen, wie es mir geht und was in der letzten
Zeit bei mir so alles los war.
Viele Grüße
Manu
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