Sonntag, 18. Januar 2015

Ereignisreicher Dezember und Umzug nach Trujillo

Der ein oder andere hat es unter Umständen schon aufgegeben hier nochmal auf einen neuen Post zu warten, aber ich melde mich tatsächlich mal wieder.
Seit meinem letzten Post ist einiges an Zeit, in der ich sehr viele unterschiedliche Erfahrungen machen durfte, vergangen.
Ende November habe ich beispielsweise zusammen mit Christopher am Y-Summit teilgenommen.
Das war eine Veranstaltung des CVJM anlässlich der Klimakonferenz (COP 20), die ja im Dezember in Lima stattgefunden hat.
An diesem Treffen nahmen Junge Erwachsene aus 15 verschiedenen Ländern von 5 verschiedenen Kontinenten teil.
Es ging um die Rolle des CVJM im Kampf gegen den Klimawandel und eben um die COP.
An dieser nahm der CVJM nämlich auch als NGO teil und somit ging es bei unserem Treffen auch darum die Position des Internationalen CVJM zu erörtern.
Die Veranstaltung fand durchgängig in zwei Sprachen (Englisch und Spanisch) statt. Es war schon sehr anstrengend ständig zwischen zwei Fremdsprachen zu wechseln.
Insgesamt war es aber eine sehr spannende Erfahrung an diesem Treffen teilzunehmen.
Die Gruppe von Y-Summit

Anfang Dezember durfte ich dann eine ganz andere wertvolle Erfahrung machen.
Wir Volontäre lebten nämlich für 4 Tage in Gastfamilien im Armenviertel Independencia, in dem ich auch in einer Jugendgruppe gearbeitet habe.
Ich wohnte in dieser Zeit in der Familie von einem Jungen aus meinem Programm dort.
Schon in der kurzen Zeit, die ich bei dieser Familie verbracht habe, habe ich diese sehr ins Herz geschlossen.
Es war auf jeden Fall eine sehr besondere Erfahrung, das Leben in Independencia hautnah mitzuerleben. Es fällt mir jedoch auch schwer diese Erfahrung so richtig in Worte zu fassen.
Der Blick bei Nacht

Und bei Tag


Hinter diesen Vorhängen befindet sich das Bad

Mein Gastbruder José und ich

Nur 2 Tage nach der Zeit in Independencia bin ich mit der Jugendgruppe, in der ich dort gearbeitet habe, zu einer Freizeit nach Azpitia (ein Gelände des Y, das südlich von Lima liegt und zu dem auch der Hochseilgarten gehört) gefahren.
Diese Freizeit war für mich wirklich sehr cool, da man in diesen Tagen einfach nochmal viel intensiver mit den Jugendlichen in Verbindung kam und so eine deutlich intensivere gemeinsame Zeit haben konnte, als sonst immer nur in den gut 2 Stunden in der Woche.
Für mich war es ja auch die letzte Aktion, die ich mit den Jugendlichen zusammen unternommen habe.



Es war schon ein bisschen schade, dass ich gerade nach diesem Camp, auf dem ich schon nochmal intensivere Beziehungen anfangen konnte, nicht mehr bei der Gruppe bin, aber zum anderen war es auch ein ziemlich cooler Abschluss und ich wurde sehr herzlich verabschiedet.

Zwischen den Aktionen lief natürlich auch noch das normale Programm weiter.
Bei crecemos felices haben wir zum Beispiel ein durchlaufendes Weihnachtsprogramm gemacht, in dem wir jede Woche einen anderen Aspekt von Weihnachten behandelt haben und immer auch Symbole für diesen Aspekt, die die Kinder dann in kleinen selbstgebastelten Kästchen aufbewahrt haben, gebastelt haben.
In der letzten Woche vor Weihnachten durften die Kinder die Kästchen, in denen noch ein kleines Geschenk war, dann mitnehmen.
Dieses Programm war das, bei dem sie mit Abstand am aufmerksamsten dabei waren und am besten mitgemacht haben.
Man hat gemerkt, dass Weihnachten schon irgendwie etwas Besonderes an sich hat.
Weihnachtsbaum mit Bildern der Kinder - rechts sieht man die Kästchen

Für mich persönlich war Weihnachten dieses Jahr auch sehr besonderes, da ich es zum ersten Mal nicht mit meiner Familie und dann auch gleich in einer anderen Kultur gefeiert habe.
Am Nachmittag des 24. haben wir noch ein bisschen bei Familie Mally mit den anderen Volis auf deutsch gefeiert und sind dann auch noch in den deutschen Gottesdienst gegangen.
Den Abend habe ich dann aber in meiner Familie verbracht.
Das Fest wird hier schon ziemlich anders als in Deutschland gefeiert. Eigentlich hat es mich mehr an Silvester, als an Weihnachten erinnert.
Vor allem liegt das sicher daran, dass es um Mitternacht in der ganzen Stadt Feuerwerke gibt, aber auch die sonstige Feier kam mir, bis auf die Bescherung, eben eher wie das Fest, das eigentlich eine Woche später stattfindet, vor.
Es war aber auf jeden Fall sehr schön und für mich ja auch schon sowas wie ein Vorabschied von meiner Gastfamilie.



Am 27. Dezember habe ich Lima nämlich schon wieder verlassen um erneut Richtung Azpitia, wo wir unser Vierteljahrsseminar hatten, aufzubrechen.
Nach drei sehr coolen Tagen dort fuhren wir dann an den Strand des CVJM, an dem wir für einige Tage Zelteten und am Silvester Camp teilnahmen.
Dieses Camp war ziemlich cool. Eben ein richtiger Sommerurlaub. Und Silvester am Strand ist auch eine sehr coole Sache.


Nachdem wir vom Strand zurückkamen war ich noch einmal 3 Tage in Lima, in denen ich mich nochmal dort von allen Verabschieden konnte und meine Sachen packen musste.
Nun ist der erster Teil meines Volontariats nämlich vorbei.
Für mich und Marvin begann am 5. Januar ein neuer Abschnitt in Trujillo, wo wir von jetzt an bis Juli arbeiten werden.
Die Arbeit und das Leben hier wird auf jeden Fall nochmal etwas ganz anderes, als in Lima.
Wir wohnen nicht wirklich in einer Gastfamilie sondern in abgegrenzten Zimmern über der Wohnung von einer der Mitarbeiterinnen des Y.
Dort haben wir uns in den knappen zwei Wochen, die wir jetzt hier sind schon ganz gut eingelebt und fühlen uns auch echt wohl.
Die Arbeit hier ist an sich schon ähnlich wie in Lima. Wir arbeiten auch mit Kindern und Jugendlichen. Jedoch ist der CVJM von Trujillo viel kleiner als der in Lima. Er hat auch nur ein Gebäude, welches sich in einem Armenviertel am Rand der Stadt, direkt neben dem Gefängnis, befindet.
Der Y von außen

Der Sportplatz vor den Toren des Y
Im Programm dort gibt es zwei Gruppen. Eine für Kinder (Im Sommerprogramm, dass vergangene Woche mit uns begonnen hat, sind das fast 40) und eine für Jugendliche.
Wir arbeiten also jeden Tag nahezu mit den gleichen Menschen. Das ist sehr cool, da es so deutlich leichter ist sie richtig kennenzulernen und Beziehungen aufzubauen.
Marvin und ich geben jede Woche jeweils anderthalb Stunden Englischunterricht für beide Altersgruppen. Außerdem machen wir eine Gruppe für die Kinder, die sehr ähnlich wie eine Jungschar ist und einen Jugendkreis für die Jugendlichen.
Wahrscheinlich werde ich bald auch noch jeweils einen Cajón-Kurs für beide Gruppen geben. Das hängt aber davon ab ob genug Cajóns angeschafft werden.
Wenn wir selbst kein Programm, für das wir verantwortlich sind, haben sind wir bei den anderen Programmen dabei und unterstützen die anderen Mitarbeiter.
Bei den Sportprogrammen wurden die Gruppen diese Woche zum Beispiel nochmal in kleinere Gruppen aufgeteilt und wir haben dann mit einer dieser Gruppen Basketball trainiert.

Inzwischen ist die erste Woche des Sommerprogramms vorbei. Alle Programme haben einmal stattgefunden und wir konnten die Teilnehmer kennenlernen.
Mich hat diese erste Woche sehr motiviert.
Wir wurden sehr herzlich empfangen und es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht mit den Kindern und Jugendlichen zusammenzuarbeiten und auch einfach sich mit ihnen zu unterhalten, mit ihnen zu spielen und sie kennenzulernen.
Ich freue mich wirklich sehr darüber hier zu sein.

So jetzt habt ihr zumindest mal wieder so ein bisschen mitbekommen, wie es mir geht und was in der letzten Zeit bei mir so alles los war.
Viele Grüße
Manu

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen